Das meistgenannte Thema in meiner Newsletter-Umfrage: Wie aktiviere ich die Community? Das Thema kenne ich nur allzu gut, denn meine Erfahrung aus meinen Kundenworkshops und auch die Umfragen in der Branche zeigen: Die Aktivierung der Mitglieder ist eine der größten Herausforderungen beim Aufbau einer Community.
Daher heute einmal gesammelt, meine wichtigsten Learnings zu dem Thema.
Diese Strategien haben sich in der Praxis bewährt und helfen Ihnen dabei, Ihre Community von einem passiven Publikum zu einer engagierten Community zu entwickeln.
Finden Sie den Antrieb
Die Strategie für die Community muss sitzen. In den meisten meiner Projekte starten wir damit, dass wir nochmal einen Blick auf die Strategie werfen. Denn meist sind der Zweck der Community und/oder die Zielgruppenansprache viel zu breit aufgestellt. Es geht hier nicht um die große Masse, sondern die Nische. Was verbindet die Menschen? Was haben sie gemeinsam?
Definieren Sie den Mehrwert Ihrer Community für die Mitglieder und finden Sie heraus, was sie wirklich antreibt, sich zu engagieren. Und ja, da ich es immer wieder höre auch Menschen in der Wissenschaft, Legal und Nerds haben diesen inneren Antrieb, diese Leidenschaft, wenn sie sich mit Gleichgesinnten über ihre Themen austauschen.
Weniger ist mehr
Überfrachten Sie Ihre Community nicht mit x-Aktionen und 1.000den Inhalten. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Maßnahmen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein Thema oder ein Event nicht funktioniert, dann werfen Sie es nicht gleich über den Haufen. Sondern drehen Sie zuerst an verschiedenen Stellschrauben: Können Sie den Wochentag oder die Uhrzeit des Events ändern? Ist die Frequenz zu hoch oder zu niedrig? Also findet das Ereignis zu häufig oder zu selten statt? Sie müssen hier den Sweet Spot finden zwischen, oh ich muss da heute hin, denn das nächste Treffen ist erst in x-Wochen und dem Punkt, an dem die Mitglieder das Event noch auf dem Radar haben. Werden die Inhalte im richtigen Format ausgespielt? Manche lesen lieber, andere hören Audio, für andere ist Video das richtige Format.
Testen Sie hier zuerst verschiedene Varianten für Ihre bestehenden Maßnahmen, bevor Sie immer wieder neue Dinge ausprobieren und damit Ihre Mitglieder überfordern.
Sorgen Sie für niedrige Hürden
Sich in einer Community zu beteiligen ist gar nicht so leicht. Wer sind denn diese anderen Personen? Was denken die über mich, wenn ich hier agiere? Ist meine Frage blöd, kann ich die hier überhaupt stellen? – Solche und andere Gedanken gehen in Ihren Mitgliedern vor. Verbinden Sie die Mitglieder untereinander, damit sie Vertrauen zueinander fassen. Gehen Sie als Vorbild voran und machen Sie deutlich, welche Art von Fragen und Kommunikation möglich sind. Schaffen Sie einen Safe Space, in dem die Mitglieder sich wohlfühlen und gerne miteinander interagieren.
Konzentrieren Sie sich auf die engagierten Mitglieder
Machen Sie nicht den Fehler, die Hauptaufmerksamkeit und Ihre Energie auf die inaktiven Nutzer:innen zu legen. Ja, wir wissen, dass diese oft den größten Anteil haben. Allerdings wollen die meisten dieser Personen sich einfach nicht engagieren, egal was Sie tun. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Mitglieder, die bereits aktiv sind und sich einbringen. Fördern Sie diese und bringen Sie ihnen Wertschätzung entgegen.
Nutzen Sie das Momentum
Wenn die Mitglieder zum ersten Mal in Ihre Community kommen, dann ist ihre Motivation am größten. Nutzen Sie dieses Momentum, lassen Sie sie nicht direkt in Inaktivität verfallen. Es ist viel schwieriger, ein einmal inaktives Mitglied zu aktivieren, als direkt zu Beginn Aktivierung zu erzeugen. Ein Schwerpunkt in meinen Workshops liegt daher immer auf dem Onboarding-Prozess.
Legen Sie den Schwerpunkt auf die Community und nicht das Publikum
Gerade in den sozialen Netzwerken ist es schwierig, eine Community aufzubauen und zu aktivieren. Sie müssen hier Möglichkeiten schaffen, sich neben der Social Media Welt auszutauschen. Onboarding ist hier oftmals schwierig möglich, doch Sie können Events per Video-Call oder lokale Stammtische anbieten. Diese müssen auch nicht unbedingt von Ihnen selbst organisiert sein. Beziehen Sie Ihre Community mit ein. Sie unterstützen Sie gerne. Oder schicken Sie eine Postkarte an Ihre Mitglieder. Wenn Sie eine Community in den sozialen Netzwerken aufbauen und aktivieren möchten, dann müssen Sie mehr bieten, als nur dieses soziale Netzwerk. Machen Sie sich vorher auch nochmal bewusst, ob Sie wirklich eine Community aufbauen oder eher mit einem Publikum interagieren möchten. Schauen Sie sich dazu diesen Blogartikel an: Was ist eine Community oder hören Sie hier in den Podcast rein: Ein Publikum ist keine Community Dies ist besonders wichtig, wenn es um die Entwicklung Ihrer Strategie und das Erwartungsmanagement geht.
Fazit: Der menschliche Faktor – Das Herzstück jeder Community
Die hier vorgestellten Strategien sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und kontinuierlicher Optimierung. Indem Sie sich auf die Bedürfnisse und Motivationen Ihrer Mitglieder konzentrieren, niedrige Einstiegshürden schaffen und das Engagement wertschätzen, können Sie eine lebendige und wertvolle Community aufbauen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Community einzigartig ist und diese Ansätze an Ihre spezifische Situation angepasst werden müssen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der kontinuierlichen Beobachtung, Analyse und Anpassung Ihrer Maßnahmen. Bleiben Sie flexibel und offen für Feedback Ihrer Mitglieder, denn sie sind letztendlich das Herz Ihrer Community.Denken Sie immer daran: In einer Community interagieren Menschen. Jeder Mensch ist anders, daher ist auch jede Community anders. Nur weil etwas in der einen Community funktioniert, heißt es nicht, dass dies auch in Ihrer Community funktioniert. Sie müssen hier Ihren individuellen Weg finden. Wenn Sie dabei Hilfe brauchen, dann melden Sie sich gerne direkt bei mir: Kontakt.
